Die Frakturschrift fristet heute ein Dasein am Rande der Schriftlandschaft. Sie taucht noch in Urkunden auf oder im Titel von Festschriften. Zeitungen oder Institutionen mit langer Tradition verwenden Fraktur manchmal noch für ihren Namenszug. Die darauf folgenden Texte sind jedoch normalerweise in Antiqua gehalten. Junge Menschen legen alte Bücher ungelesen zur Seite – das Entziffern der ungewohnten Schrift ist ihnen zu mühsam und zeitraubend. In den Schulen wird Fraktur nicht mehr gelehrt. Sie ist „out“.
In der Bevölkerung werden die gebrochenen Schriften mit mittelalterlichen Texten, jahrhundertelanger Tradition, aber auch mit Deutschtümelei und Ewiggestrigem in Verbindung gebracht. Sie werden oftmals als typisch deutsch angesehen und mit der Zeit des Nationalsozialismus in Zusammenhang gebracht, sicherlich ist auch dies ein Grund für ihr seltenes Erscheinen.
Aber beim Bearbeiten alter Bücher steht der Buchbinder fast täglich in Kontakt mit dieser schönen, außergewöhnlichen Schrift.
Vom richtigen Umgang mit dieser Schrift und den Buchstaben handelt der nachfolgende Artikel.
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